Die heutige Orgel in der Matthäi-Kirchengemeinde ist bereits das zweite Instrument. 1911/12 wurde zeitgleich mit der Fertigstellung des damaligen Kirchengebäudes eine erste spätromantische Orgel von Furtwängler & Hammer mit 21 Registern, 2 Manualen und vermutlich fast 1.200 Pfeifen gebaut.
Unglücklicherweise wurde während des Krieges die Kirche und die Orgel komplett zerstört. Das etwas verkleinerte und im modernen Stil wieder aufgebaute und 1956 eingeweihte Kirchengebäude wurde so bald wie möglich mit einer anderen, nun neobarocken Orgel ausgestattet.
Einen ersten Bauabschnitt der neuen Orgel hatte die Firma Hammer bereits 1956 fertig gestellt, 1958 war der Aufbau beendet. Diese Orgel hat 20 Register, 2 Manuale und rund 1550 Pfeifen. In ihrer klanglichen Grundgestaltung entsprach die Orgel den Vorschlägen, die von der Orgelbaufirma Hammer erstellt wurden. Schon diese nahmen wohl stark Vorgaben auf, die der damalige Orgelrevisor Drömann machte. Entgegen ersten anderen Planungen initiierte der Revisor es auch, die Orgel mittig auf der Empore aufzustellen. Der Architekt Habermann, der ebenfalls das neue Kirchengebäude entwarf, lieferte den Plan für die neobarocke Prospektgestaltung.
Bei der umfangreichen Instandsetzung im Jahr 2006 wurde im Pedal der Dulzian 16′ gegen eine neue Posaune 16′ ausgetauscht.
Das gesamte Pfeifenwerk wurde neu intoniert. Die Orgel zeigt nun wesentlich mehr Präsenz und Charakter in den Einzelstimmen.
Disposition
Hauptwerk
Quintadena 16′
Principal 8′
Rohrflöte 8′
Octave 4′
Spitzgedackt 4′
Sesquialtera 2-f
Octave 2′
Mixtur 4-f
Trompete 8′
Brustwerk
Gedackt 8′
Gedacktfl. 4′
Schwiegel 2′
Quinte 1 1/3′
Scharff 4-f
Krummhorn 8′
Tremulant
Pedalwerk
Subbass 16′
Principal 8′
Gemshorn 4′
Mixtur III-f
Posaune 16′
Tastenumfang in den Manualen: C – g´´´
Tastenumfang im Pedal: C-f
Drei Wippenkoppeln
(PED-I / PED-II / BW-HW) mit Tritten